Wördenweber & Wickord: Innovations- und Technologiemanagement (2008)

Inhalt: Ausgehend vom Unternehmensumfeld (Kap. 2) geht es um die Quellen von Innovationen (Kap.3). Kapitel 4 behandelt den Umgang mit Risiko. Der Innovationsprozess wird in Kapitel 5 behandelt und im Kapitel 6 geht es um das wache Unternehmen. „Wie sieht die ideale Organisation für Innovation aus?“(S.231)
Diskussion: Das Buch ist viel zu allgemein, um hilfreich zu sein. Teilweise widersprüchlich, teilweise auch unverständlich und viele Worthülsen: „Für global agierende Unternehmen besteht der Anspruch auf einen globalen Aktionsradius.“ (S.234) Die Fragen Was ist Lean Innovation? und Wie sieht die ideale Organisation aus? bleiben offen. Das Thema Technologiemanagement gerät (trotz Erwähnung im Titel) erstaunlich kurz.
Bewertung: 2 von 5

Isaksen & Tidd: Meeting the Innovation challenge (2006)

Inhalt: Die Herausforderung im Innovationsmanagement besteht darin, gleichzeitig alternative Entwicklungen verfolgen zu können. Die Autoren verwenden hierfür die Metafer des Gottes Janus, der ja sowohl über die Eingänge als auch Ausgänge herrschte. Für Organisationen bedeutet das Routine und Kreativität geschickt zu balancieren.
Innovationen sind auch immer durch organisatorische Veränderungen charakterisiert.
Diskussion: Die Autoren schaffen es ausgesprochen gut, das Thema aus vielen Perspektiven interessant, überzeugend und vor allem zeitgemäß darzustellen.
Empfehlenswert ist das Buch für alle, für die Innovationen mehr als Marketing, PR und Lippenbekenntnisse sind.
Bewertung: 5 von 5

Deckert: Anleitung zum Uninnovativsein (2009)

Inhalt: Obwohl der Titel zum Uninnovativsein auffordert, möchte das Buch natürlich das Gegenteil – und zwar in Form einer Kampfschrift.
Bewertung: Mit viel Passion geschrieben widmet sich der Autor den vielen Dingen in Organisationen, die Innovationen (und Inventionen) verhindern. Den Trick kennt man von Paul Watzlawick (Anleitung zum Unglücklichsein, 1983) oder aus neuerer Zeit von Gunther Dueck (Lean Brain Management, 2006). Manchmal muss man eben die Perspektive wechseln um zwischen den mantraartig vorgetragenen Ratschlägen überhaupt Gehör zu finden. Das ist gut, das ist innovativ. Es liest sich überwiegend gut und flüssig und man spürt die Leidenschaft für Innovationen. Der Autor ist Praktiker und weiß wovon er redet. Es gibt offenbar viel zu verbessern. Schade nur, dass die Sprünge zwischen Ratschlag und Ironie recht fließend sind und oftmals zum wiederholten Lesen zwingen. Leider tendiert der Autor auch zu Vereinfachungen, die die richtige Einschätzung im Nachwort (Innovationen sind kein Selbstläufer, sondern harte Arbeit und dazu noch äußerst riskant, S.114) aufweichen, bspw. Abb 3. (InnoKreis) und Abb. 4 (KVP-Rad). Das Buch ist jedem Praktiker zu empfehlen, der kluge Ratschläge und Inspirationen für Innovationen und Erneuerungen sucht.
Gesamtwert: 4

Birkenmeier & Brodbeck: Wunderwaffe Innovation (2010)

Inhalt: Die Autoren reduzieren das Innovationsmanagement auf fünf Stellschrauben. Diese entsprechend eingstellt sei eine Garantie für Innovationserfolg. Dieses Modell ist recht hilfreich beim Verständnis von Innovationen. Im Buch werden die Stellschrauben dann im Detail behandelt, wobei es meistens recht allgemein bleibt. Beispielsweise sind die Maßnahmen zur Stellschraube Innovationskultur auf 12 Seiten dargestellt (ua. Förderung der Eigeninitiative und Messung des Erfolgs !).
Diskussion: Das Buch ist ein guter Einstieg aber eben nur die Spitze des Eisberges und insofern kann man es vor allem Innovationsneulingen empfehlen. Das, was Innovationen so spannend und komplex macht, fehlt aber in dem Ratgeber.Verwirrend ist die Matrix auf S. 101. Hier steht Risiko / Risiko. Die Achsenbeschriftung soll wahrscheinlich Risiko / Attraktivität heißen ?!
Bewertung: 3 von 5

Vahs, Burmester: Innovationsmanagement. Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermarktung (2005)

Inhalt: Das Buch behandelt die gesellschaftliche Bedeutung von Innovationen, die Grundlagen des Innovationsmanagements, Innovationsstrategien, Organisation, Kultur und vor allem die Innovationsprozesse. Auffällig ist der strenge Lehrbuchcharakter.
Diskussion: Ein guter Eintstieg ins Thema. Es bleibt jedoch ein fader Beigeschmack, da nur Idealfälle beschrieben werden. Damit bleibt es leider nur ein typisches Lehrbuch, bei dem es darauf ankommt, dass man die Begrifflichkeiten ‚Erläutern Sie die Dimensionen des Innovationserfolges!‘ (S.392) des Idealfalls kennt. Das sich Innovationen selten lehrbuch-mäßig realisieren lassen, sondern jede Menge Probleme hervorrufen, bleibt im ganzen Buch unerwähnt. Dadurch wirkt es etwas naiv.
Bewertung: 3 von 5

Silverstein, Samuel & Decarlo: The Innovator’s Toolkit (2009)

Inhalt: Im ‚The innovators toolkit‘ werden 55 Techniken bzw. Instrumente vorgestellt und beschrieben, die im Umgang mit Innovationen von Nutzen sein könnten. Die Autoren haben die Werkzeuge auf vier Blöcke aufgeteilt:
1. Definieren der Möglichkeiten (11)
2. Entdecken der Ideen (18)
3. Entwickeln der Lösung (13)
4. Darstellung der Innovation (13)
Diskussion: Im Gegensatz zu vielen existierenden Ratgebern zum Thema Innovation, stellt diese Toolbox eine echte Bereicherung dar. Es sind eine Reihe nützlicher Werkzeuge dargestellt. Bei einigen jedoch kommt man ins grübeln. So zählt ‚Piloting‘ als Instrument, mit dem Hinweis, man solle ein funktionsfähiges Modell von dem neuen Service oder Produkt herstellen und dann perfektionieren. Unter ‚Werkzeug 55′ wird der ‚Control plan‘ vorgestellt: Sicherstellung, dass die neue Lösung wie geplant kommerzialisiert wird. Wenn solche Selbstverständlichkeiten und Hoffnungen als Werkzeuge bezeichnet werden, wirkt das naiv.Weiterhin hat man beim Lesen das Gefühl, dass die Autoren der Illusion unterliegen, wenn man nur das richtige Werkeug zur Hand hat und es richtig einsetzt, kann man jegliche Unsicherheitsaspekte eliminieren. Das ist jedoch ein Trugschluß! Innovationen ‚predictable‘ zu machen – so wie schon in der Überschrift angekündigt – ist ein Versprechen, dass auch dieses Buch nicht halten kann. Dennoch zum Lesen empfehlenswert, vor allem für Methodenfreunde.
Bewertung: 3 von 5

Roberts: Innovation (2002)

Inhalt: Das Buch ist eine Zusammenstellung von Artikeln, die im MIT Sloan Management Review erschienen sind. Es ist in drei Teile untergliedert: Innovating from the inside, Innovating with the outside and New dimensions for innovation.
Diskussion: Wie so oft bei Büchern, die editiert sind und Artikel mehrerer Autoren enthalten entsteht ein eher heterogenes Bild mit recht unterschiedlich guten Artikeln. Im Kapitel 7 schlägt Quinn vor Innovationen outzusourcen. Das ist natürlich absurd. Das beschriebene Beispiel von der inzwischen bankrotten Firma Enron macht das recht deutlich. Das beste Kapitel ist das letzte von R.Sutton: ‚Weired Ideas that spark Innovation‘. Er stellt exzellente Ideen vor, um die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und nicht nur drüber zu reden.
Insgesamt durchschnittlich.
Bewertung: 3 von 5

Davila, Epstein & Shelton: Making Innovation work (2006)

Inhalt: Die Autoren berufen sich auf ihr Wissen und ihre Erfahrung aus zahlreichen Beratungsprojekten. Diese Erkenntnisse haben sie zu einem Set von ‚Dos‘ and ‚Don’ts‘ verdichtet. In zehn Kapiteln werden viele gute Ratschläge zur Innovationsstrategie, Organisation und Management von Innovationen gegeben.
Diskussion: Obwohl im Klappentext das Buch als ‚the first real solution‘ angepriesen wird, sollte man nicht in Euphorie verfallen. Es liegt ein typischer Ratgeber vor: Erst wird das Problem beschrieben – Unternehmen sind nicht innovativ genug und schaffen es nicht, Ideen in Wachstum zu transformieren. Dies gelingt hervorragend , es ist plausibel und überzeugend dargestellt und sicher in den meisten Fällen auch zutreffend. Dann wird ein neues System oder Modell vorgeschlagen – welches die Probleme selbstverständlich löst. Im Klappentext heisst es dazu: ‚It takes the mystery out of profitable growth‘. Wie in den meisten Innovations-Ratgebern ist genau das der Schwachpunkt. Zu viele Selbstverständlichkeiten und Allgemeinheiten machen es zu Durchschnitt. Außer für absolute Innovations-Novizen gibt es nicht viel Neues. Kapitel 6 (‚How to measure Innovation‘) ist Nonsense!
Bewerung: 3 von 5

Millier: Auf dem Prüfstand (2008)

Inhalt: In 11 Kapiteln werden Mythen aus Marketing, Innovationsmanagement und Projektmanagement behandelt und zwar auf dem Prüfstand.
Diskussion: Die Grundidee des Buches ist genial: kritisches hinterfragen der weit verbreiteten und fast gesetzmäßig geltenden Praktiken und Methoden. Die Umsetzung gelingt jedoch nur teilweise. Zum einen ist die Übersetzung etwas holprig und zum anderen sind die Abbildungen nicht immer gelungen (in welcher Weise passt Abb 1.7 zum Text und was ist die Aussage?). Der Autor meint es gut und man möchte seinen Argumenten folgen. Das ist aber nicht immer einfach und er verliert sich oft in Details oder ist nicht verständlich. Sätze wie bsp „Seltsamerweise neigt der desorientierte Innovator dazu, eine Zufallsauswahl zu treffen und unter den gefährlichsten Formen des Zufalls findet sich der Wunsch eines Kunden.“ Helfen nicht, dieses spannende aber auch diffuse Thema besser zu verstehen.
Bewertung: 3 von 5

Jewkes, Sawers, Stillerman: The Sources of Invention (1969)

Inhalt: Die Autoren untersuchen in dem Aufsatz die Gründe und Konsequenzen von industriellen Innovationen. 61 Erfindungen werden beschrieben und analysiert. Die Ergebnisse und die Ableitungen sind in der Tat verblüffend. Die Rolle des individuellen Erfinders wird gewürdigt, jedoch prognostiziert, dass institutionelle R&D Organisationen in Zukunft (also heute) systematisch erfinden werden. Die Erfindungstätigkeit wird nachlassen – so die Autoren.
Diskussion: Die zweite Auflage des Buches ist von 1969! Das ist erstaunlich, da die Erkenntnisse z.T. hoch aktuell sind und einige der modernen Innovationsmanagement Kochbücher in den Schatten stellen. Ein MUSS für alle Innovations-Fans und ernsthaft Interessierte!
Bewertung: 5 von 5