Jewkes, Sawers, Stillerman: The Sources of Invention (1969)

Inhalt: Die Autoren untersuchen in dem Aufsatz die Gründe und Konsequenzen von industriellen Innovationen. 61 Erfindungen werden beschrieben und analysiert. Die Ergebnisse und die Ableitungen sind in der Tat verblüffend. Die Rolle des individuellen Erfinders wird gewürdigt, jedoch prognostiziert, dass institutionelle R&D Organisationen in Zukunft (also heute) systematisch erfinden werden. Die Erfindungstätigkeit wird nachlassen – so die Autoren.
Diskussion: Die zweite Auflage des Buches ist von 1969! Das ist erstaunlich, da die Erkenntnisse z.T. hoch aktuell sind und einige der modernen Innovationsmanagement Kochbücher in den Schatten stellen. Ein MUSS für alle Innovations-Fans und ernsthaft Interessierte!
Bewertung: 5 von 5

Gerpott : Strategisches Technologie und Innovationsmanagement (2005)

Inhalt: Im Buch geht es um die ‚prinzipiellen betriebswirtschaftlichen Gestaltungsthemen des Technologie- und Innovationsmanagements mit eher langfristigen Charakter.‘ (S.13) Es wird eine Abgrenzung vom operativen hin zum strategischen mit der Betonung auf ‚proaktiv-planerisch, entscheidungsvorbereitender Fragen‘ angestrebt (S.13). Kapitel 2 erläutert Grundbegriffe und Zusammenhänge, im Kapitel 3 geht es um die Messung der Innovationstätigkeit, Kapitel 4 widmet sich der Umwelt- und Unternehmensanalyse und im letzten Kapitel geht es endlich und tatsächlich um strategische Fragen (von Technologiefeldern!).
Diskussion: Innovationen werden in dem Buch rein aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive her betrachtet und das zum größten Teil noch analytisch (also rückwärts gerichtet) – und nur in Randbereichen strategisch (also vorwärts gerichtet). Es werden weitestgehend Idealbilder skizziert – so als ob man mit einer Entscheidungsbaumanalye bspw. langfristig F&E Projekte auswählen kann. In der Praxis liegen weder alle Informationen vor (Eintrittswahrscheinlichkeit!) noch werden die Unsicherheiten und Unbekannten berücksichtigt. Als Student sollte man von dem Buch nicht zuviel erwarten. Innovationen haben immer etwas mit Erneuerung und mit Ungewissheit zu tun. Das fehlt in dem Buch komplett. Die reine Verwaltung von Innovationen in einem Portfolio ist jedoch zu wenig für die Verbesserung der Wettbewerbsposition eines Unternehmens.
Bewertung: 2 von 5

Sutton: Weird Ideas that Work (2002)

Inhalt: Es geht um 11,5 verrückte Ideen, die die Innovationskraft und die Kreativität eines Unternehmens steigern sollen.
Diskussion: Die Erklärung im ersten Teil, warum es so schwierig ist, vor allem für erfolgreiche Unternehmen innovativ und kreativ zu bleiben, ist recht überzeugend. Im zweiten Teil werden die verrückten Ideen im Detail diskutiert. Jede Idee steht für sich, nicht alle sind jedoch besonders originell und so richtig verrückt im Sinne von ungewöhnlich sind sie auch nicht. Die Anerkennung von Erfolg und Misserfolg (im Sinne der Innovation) und die Bestrafung von Nichtstun sollte so z.B. selbstverständlich sein (Idee 6) Einige Ideen widersprechen sich auch: Idee 9 und Idee 5 bspw.. Das unterstreicht jedoch nur eindrucksvoll, wie schwierig tatsächlich die Aufgabe ist und das es eben keinen Maßnahmenkatalog gibt, um die Kreativität und Innovationskraft zu steigern. Der Nutzen des Buches liegt vor allem darin, Anregungen für die unternehmerische Praxis mitzunehmen, angewendete Routinen zu hinterfragen und das große Verbesserungspotential zu erkennen. Imteressierte aus dem Unternehmensumfeld, die die Innovationsfähigkeiten verbessern wollen, werden hier in jedem Fall fündig.
Bewertung: 4 von 5

Jarvis: Was würde Google tun? (2009)

Inhalt: In erster Linie ist Google eine Innovationsmaschine und folgt strikt dem Prinzip, dem Kunde nichts aufzuschwatzen sondern alles zu tun, damit es für ihn besser und einfacher wird. Der Kunde wird zum Partner. Was recht simple klingt, erläutert der Autor an 30 Beispielen. Auch wenn deutlicher wird, was Google tun würde, so wird auch klar, dass ein einfaches kopieren fast ausgeschlossen ist.
Diskussion: Dass der Autor ein Google-Fan ist, merkt man schon auf den ersten Seiten. Aber das schadet dem guten Eindruck in keiner Weise. Im Gegenteil, es inspiriert und steckt an. Nur manchmal schießt der Autor etwas über das Ziel hinaus. Durch die vielen Informationen über das Unternehmen wird das Phänomen Google weniger geheimnisvoll, aber eine Philosophie – so wie vom Autor bisweilen angedacht – wird es sicher nicht. Eine Fülle von Einsichten und jede Menge zu lernen und viel Raum zum weiterdenken.
Bewertung: 5 von 5

Braun-Thürmann: Soziologie der Innovation (2005)

Inhalt: Innovationen werden überwiegend aus Unternehmensperspektive mit Produkten und Prozessen in Verbindung gebracht. Sie als Phänomene des Gesellschafts-wandels darzustellen, eröffnet ganz neue Dimensionen. Der Schwerpunkt liegt zwar auf der ‚Soziologie der Innovation‘ – ohne jedoch die anderen Blickwinkel zu vernachlässigen.
Diskussion: Geniale Skizze von Innovation im Gesamt-zusammenhang
Bewertung: 4 von 5