Ettlie: Managing Innovation. New Technology,… in a Global Economy. (2006)

Inhalt: Das Buch ist eine Sammlung von zahlreichen Konzepten, Theorien und Fallbeispielen zum Thema Innovationen. Die Zusammenstellung ist in 3 Abschnitte gegliedert (Grundlagen, Prozesse und Kontext). Der gelungenen Strukturierung auf Kapitelebene steht eine irgendwie beliebige Zusammenstellung innerhalb der Kapitel gegenüber. Das ist schade, da die angesprochenen Themen sehr spannend sind. durch die wahllose Zusammenstellung ist auch keine richtige Diskussion möglich. Beispielsweise widmet sich das Kapitel 2 (Theories of Innovation) den Innovationstheorien. Theorien zu Risiko, Veränderung, Evolution, Diffusion, Forecasting, S-Kurve usw. werden vorgestellt und beschrieben.
Diskussion: Eine umfangreiche Darstellung zum Thema, sowohl in Breite auch in Tiefe. Was jedoch fehlt, sind die Diskussion und die Zusammenhänge. Dadurch bleibt es lediglich eine Sammlung.
Bewertung: 3 von 5

Davila, Epstein & Shelton: Making Innovation work (2006)

Inhalt: Die Autoren berufen sich auf ihr Wissen und ihre Erfahrung aus zahlreichen Beratungsprojekten. Diese Erkenntnisse haben sie zu einem Set von ‚Dos‘ and ‚Don’ts‘ verdichtet. In zehn Kapiteln werden viele gute Ratschläge zur Innovationsstrategie, Organisation und Management von Innovationen gegeben.
Diskussion: Obwohl im Klappentext das Buch als ‚the first real solution‘ angepriesen wird, sollte man nicht in Euphorie verfallen. Es liegt ein typischer Ratgeber vor: Erst wird das Problem beschrieben – Unternehmen sind nicht innovativ genug und schaffen es nicht, Ideen in Wachstum zu transformieren. Dies gelingt hervorragend , es ist plausibel und überzeugend dargestellt und sicher in den meisten Fällen auch zutreffend. Dann wird ein neues System oder Modell vorgeschlagen – welches die Probleme selbstverständlich löst. Im Klappentext heisst es dazu: ‚It takes the mystery out of profitable growth‘. Wie in den meisten Innovations-Ratgebern ist genau das der Schwachpunkt. Zu viele Selbstverständlichkeiten und Allgemeinheiten machen es zu Durchschnitt. Außer für absolute Innovations-Novizen gibt es nicht viel Neues. Kapitel 6 (‚How to measure Innovation‘) ist Nonsense!
Bewerung: 3 von 5

Buderi: Engines of Tomorrow (2000)

Inhalt: Zentrale Forschungs-Labore waren in der Vergangenheit die Quelle vieler Innovationen. Einige Sparrunden und Wirtschaftskrisen setzten sie in den letzten 3 Jahrzehnten zunehmend unter Druck. Im Zuge der verstärkten Effizienzbemühungen wurden aus den R&D Abteilungen (Research & Development) im Wesentlichen Entwicklungsabteilung (also wesentlich mehr D als R) mit Forschung als Randthema (<5% des R&D Budgets). Die Entwicklung ist dramatisch, trotzdem sieht Buderi in zentralen Labs mehr Vorteile als Nachteile. „… invariably it is the research side that lights the way into the future.“ (S.20). Der Inhalt ist in drei Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil werden allgemeine Themen zur industiellen Innovation behandelt. Der zweite Teil beschreibt und diskutiert ausführlich die R&D Abteilungen von IBM, Siemens und NEC. Im dritten Teil werden paarweise GE mit Bell Labs, Xerox mit HP und Intel mit Microsoft verglichen.
Diskussion: R&D Manager und Innovationsmanager werden hier viele Anregungen finden für die Organisation und das Management ihrer R&D Abteilung. Positiv fällt auf, dass Buderi nicht auf einen richtigen Weg ausgerichtet ist („There is no single formula.“; S.18) und viele Möglichkeiten für Erfolg sieht. Leider geraten einige Passagen recht langatmig. Besonders bei Siemens fällt auf, dass alle im Buch behandelten, fortschrittlichen Themen (Halbleiter, Computer und Telekommunikation) nicht mehr zum Siemensgeschäft gehören. Das macht nachdenklich. Man folgt gerne den Argumenten des Autors aber offensichtlich zeigen die Probleme – nicht nur bei Siemens (Bell-Labs / Lucent gibt es eigenständig nicht mehr, PARC gehört auch nicht mehr zu Xerox usw) – dass entweder die Organisationsformen mit den industriellen Entwicklungen nicht Schritt halten oder die Abkehr von der Forschung ihren Tribut fordert.
Bewertung: 3 von 5

Millier: Auf dem Prüfstand (2008)

Inhalt: In 11 Kapiteln werden Mythen aus Marketing, Innovationsmanagement und Projektmanagement behandelt und zwar auf dem Prüfstand.
Diskussion: Die Grundidee des Buches ist genial: kritisches hinterfragen der weit verbreiteten und fast gesetzmäßig geltenden Praktiken und Methoden. Die Umsetzung gelingt jedoch nur teilweise. Zum einen ist die Übersetzung etwas holprig und zum anderen sind die Abbildungen nicht immer gelungen (in welcher Weise passt Abb 1.7 zum Text und was ist die Aussage?). Der Autor meint es gut und man möchte seinen Argumenten folgen. Das ist aber nicht immer einfach und er verliert sich oft in Details oder ist nicht verständlich. Sätze wie bsp „Seltsamerweise neigt der desorientierte Innovator dazu, eine Zufallsauswahl zu treffen und unter den gefährlichsten Formen des Zufalls findet sich der Wunsch eines Kunden.“ Helfen nicht, dieses spannende aber auch diffuse Thema besser zu verstehen.
Bewertung: 3 von 5