Le Corre & Mischke: The Innovation Game (2005)

Inhalt: Der Innovationsprozess wird aus der Perspektive der Unternehmenssteuerung und des Finanzcontrollings betrachtet. Mit dem entwickelten und vorgestellten Filter soll es möglich sein, riskante Investments zu vermeiden oder zu managen – das soll das Game sein.
Diskussion: Die Darstellung ist auf so abstraktem Level, dass es ohne praktischen Nutzen ist. Das Modell ist eine akademische Übung ohne Bezug zur Realität. Schon die zu grunde liegende Annahme, aus statistisch bewerteten Daten das Risiko für anstehende Investments beurteilen zu können, ist falsch.
Bewertung: 1 von 5

Deckert: Anleitung zum Uninnovativsein (2009)

Inhalt: Obwohl der Titel zum Uninnovativsein auffordert, möchte das Buch natürlich das Gegenteil – und zwar in Form einer Kampfschrift.
Bewertung: Mit viel Passion geschrieben widmet sich der Autor den vielen Dingen in Organisationen, die Innovationen (und Inventionen) verhindern. Den Trick kennt man von Paul Watzlawick (Anleitung zum Unglücklichsein, 1983) oder aus neuerer Zeit von Gunther Dueck (Lean Brain Management, 2006). Manchmal muss man eben die Perspektive wechseln um zwischen den mantraartig vorgetragenen Ratschlägen überhaupt Gehör zu finden. Das ist gut, das ist innovativ. Es liest sich überwiegend gut und flüssig und man spürt die Leidenschaft für Innovationen. Der Autor ist Praktiker und weiß wovon er redet. Es gibt offenbar viel zu verbessern. Schade nur, dass die Sprünge zwischen Ratschlag und Ironie recht fließend sind und oftmals zum wiederholten Lesen zwingen. Leider tendiert der Autor auch zu Vereinfachungen, die die richtige Einschätzung im Nachwort (Innovationen sind kein Selbstläufer, sondern harte Arbeit und dazu noch äußerst riskant, S.114) aufweichen, bspw. Abb 3. (InnoKreis) und Abb. 4 (KVP-Rad). Das Buch ist jedem Praktiker zu empfehlen, der kluge Ratschläge und Inspirationen für Innovationen und Erneuerungen sucht.
Gesamtwert: 4

Silverstein, Samuel & Decarlo: The Innovator’s Toolkit (2009)

Inhalt: Im ‚The innovators toolkit‘ werden 55 Techniken bzw. Instrumente vorgestellt und beschrieben, die im Umgang mit Innovationen von Nutzen sein könnten. Die Autoren haben die Werkzeuge auf vier Blöcke aufgeteilt:
1. Definieren der Möglichkeiten (11)
2. Entdecken der Ideen (18)
3. Entwickeln der Lösung (13)
4. Darstellung der Innovation (13)
Diskussion: Im Gegensatz zu vielen existierenden Ratgebern zum Thema Innovation, stellt diese Toolbox eine echte Bereicherung dar. Es sind eine Reihe nützlicher Werkzeuge dargestellt. Bei einigen jedoch kommt man ins grübeln. So zählt ‚Piloting‘ als Instrument, mit dem Hinweis, man solle ein funktionsfähiges Modell von dem neuen Service oder Produkt herstellen und dann perfektionieren. Unter ‚Werkzeug 55′ wird der ‚Control plan‘ vorgestellt: Sicherstellung, dass die neue Lösung wie geplant kommerzialisiert wird. Wenn solche Selbstverständlichkeiten und Hoffnungen als Werkzeuge bezeichnet werden, wirkt das naiv.Weiterhin hat man beim Lesen das Gefühl, dass die Autoren der Illusion unterliegen, wenn man nur das richtige Werkeug zur Hand hat und es richtig einsetzt, kann man jegliche Unsicherheitsaspekte eliminieren. Das ist jedoch ein Trugschluß! Innovationen ‚predictable‘ zu machen – so wie schon in der Überschrift angekündigt – ist ein Versprechen, dass auch dieses Buch nicht halten kann. Dennoch zum Lesen empfehlenswert, vor allem für Methodenfreunde.
Bewertung: 3 von 5

Scholtissek: Die Magie der Innovation (2009)

Inhalt: Es werden Produkt-, Prozess-, Marketing-, Service-, Geschäftsmodell- und Organisationsinnovationen behandelt und in verschiedenen Kombinationen werden Erfolgsgeschichten vorgestellt (bis auf  ein negatives Bsp. – Whole Foods: ‚Wie die Edel-Ökokette mit ihrem einstmals innovativen Geschäftsmodell ins Trudeln gerät.‘ ) Ein Kapitel wird dem Management von Innovationen und den Erfolgsfaktoren gewidmet und im letzten Kapitel geht es um die Zukunft – Innovationen der Zukunft und Zukunft der Innovationen.
Diskussion: Die Darstellung mag, falls man es nicht schon kennt, tatsächlich recht beeindruckend und inspirierend sein. Mit der guten grafischen Gestaltung ist es ein nettes Innovationsmärchenbuch und vermittelt den Eindruck der heilen Innovationswelt. Irgendwie scheint alles wie mit Perwoll gewaschen, selbst der Lebenslauf des Autors ist sehr stringent und wie er selber betont ‚konsequent‘. Konsequenterweise sollte er nun innovativer Unternehmer werden. Ein ganzheitliches Verständnis des Phänomens ‚Innovation‘ – so wie im Vorwort angekündigt – sollte man jedoch nicht erwarten und Magie schon gar nicht.
Bewertung: 3 von 5

George et al: Fast Innovation (2005)

Inhalt: Das Buch versucht zu erklären, wie man schneller – um bis zu 80% – zu Innovationen kommt (Fast Innovation). Der erste Teil ist recht allgemein, der zweite Teil beschreibt die Innovationsmaschine.
Diskussion: Ein typisches amerikanisches Management Buch. Der Umschlag verspricht Differenzierung, Geschwindigkeit und Wachstum – der Text ist dann eher Magerkost. Von allem ein bisschen – Open Innovation, Kreativität und einen CIO (Chief Innovation Officer) und natürlich Kundenorientierung. Zu viele Fragen bleiben jedoch offen bzw. sind widersprüchlich erklärt. Auch wenn man das System ‚Innovation Engine‘ nennt, wird es nicht besser oder schneller. Im Grunde ist die Idee, schneller zu Innovationen zu kommen ja gut. Bei Innovationen kommt es primär auf den Innovationsgrad an und erst dann geht es um die Geschwindigkeit. Was nützt mir eine banale Innovation, die schnell umgesetzt wird? Wird beispielsweise im Kapitel 1 noch die Bedeutung der Differenzierung betont mahnt Kapitel 6 re-use von Ideen an und zwar mindestens 80% um dann die entsprechende Geschwindigkeit zu bekommen. Wenn man sich jedoch von vornherein auf nur 20% Neuerung zur Innovation festlegen will / kann, läuft das Ganze auf reine Prozessverbesserung raus. Das Buch bleibt eine Enttäuschung – es kann das Paradox zwischen Disruption und Effizienz im Innovationsmanagement nicht ansatzweise lösen.

Bewertung: 1 von 5

Tschirky et al: Technology and IM on the Move (2003)

Inhalt: Der Inhalt gliedert sich in 17 Kapitel, die zu drei Abschnitte gruppiert wurden. Die Kernbotschaft des Buches ist vermutlich, dass aus dem reinen Technologiemanagement nun Innovationsmanagement wird. Die Übergänge sind fliessend und die Darstellung orientiert sich am Innovationsprozess.
Diskussion: Der Beginn der Ausführungen ist recht vielversprechend. Es wird dargelegt, dass die traditionellen Managementmethoden mit dem rasanten Technologiewandel überfordert sind. Die vorgeschlagenen Wege aus dem Dilemma sind hingegen sehr traditionell. Positiv sind die vielen Abbildungen, die das Verständnis erheblich verbessern (auch wenn einige doppelt sind). Die Ansicht, dass erfolgreiches Innovations- oder Technologiemanagement lediglich eine Frage der richtigen Systematisierung ist, ist zwar noch verbreitet aber inzwischen überholt. Zu den wirklichen Problemen im Umgang mit Innovationen dringt das Buch nur teilweise vor.
Bewertung: 3 von 5

Bean & Radford: The Business of Innovation (2001)

Inhalt: Innovation Management wird als System modelliert. Der Systemansatz unterscheidet vier Teilsysteme.
Diskussion: Der Titel ist wie so oft bei amerikanischen Ausgaben sehr viel versprechend. Obwohl die Struktur des Innovation Management Systems von Bedeutung ist, trifft es nicht den Kern der Sache. Das System ist viel zu starr als das man es einfach ändern könnte um so auf veränderte Gegebenheiten flexibel reagieren zu können.
Es ist alles irgendwie richtig aber es gibt eben kaum neue Erkenntnisse!
Bewertung: 2 von 5

Kelley: Das IDEO Innovationsbuch (2002)

Inhalt: Das Buch ist eine Sammlung guter Hinweise, um die Innovationskraft zu steigern. IDEO ist eine Designfirma die sich durch einen hohen Grad an Kreativität auszeichnet. Innovation wird vor allem als Problemlösen – vorzugsweise durch Design – interpretiert.
Diskussion: Der systematische und durchorganisierte Innovationsprozess, den der Gründer der Firma IDEO hier beschreibt wird als wichtigster Grund für den Erfolg des Unternehmens IDEO gesehen. Etwas wirklich Überraschendes ist nicht mal dabei, aber IDEO ist wohl recht konsequent in der Umsetzung. Das Buch ist besonders für Problemlöser empfehlenswert.
Bewertung: 4 von 5