Gassmann & Kobe: Management von Innovationen und Risiko (2006)

Inhalt: Das Buch ist eine Aufsatzsammlung von 23 Kapiteln – gegliedert in 6 Abschnitte:
I  Einleitung
II Strategisches Risikomanagement
III Risikomanagement im Innovationsprozess
IV Steuerung risikoreicher Innovationsprojekte
V  Frühaufklärung zur Erkennung von Risiken
VI Management externer Risiken
Diskussion: Wer jetzt glaubt, mit dem Buch seien die Risiken seiner Innovationsprojekte beherrschbar oder man kann gar Quantensprünge in der Entwicklung erfolgreich managen (so der Untertitel, Quantensprünge bedeuten übrigens eine kleinstmögliche Zustandsänderung – jedenfalls in der Physik. Solche Begriffe sollten dann auch richtig verwendet werden)‘, wird enttäuscht sein. Das Buch endet ganau dann, wenn es spannend wird: Die Aufsätze des Buches basieren auf zwei Annahmen: 1. dass man Innovationen managen kann und 2. dass man das damit verbundene Risiko managen kann. Beide sind gewagt!
Neuerungen zeichnen sich immer durch Risiko und Unsicherheit aus. Als Risiko bezeichnet man den Anteil, der mit Wahrscheinlichkeiten bewertet werden kann. Gerade bei radikalen Innovationen überwiegen die Ungewissheiten und Unsicherheiten. Diese Bestandteile umfassen die Bereiche, die man noch gar nicht richtig artikulieren kann (Bsp.: Wie sieht das dominante Design aus, dass sich bei E-Cars durchsetzen wird?) Wer davon ausgeht, dass man alle Unsicherheiten als Risiken internalisieren kann, ist naiv. Oder provokanter formuliert, wenn man bei einem Innovationsprojekt alle Risiken quantifizieren kann, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine ‚Mickey-Maus-Innovation‘. Wenig überzeugend.
Bewertung: 2 von 5

Deckert: Anleitung zum Uninnovativsein (2009)

Inhalt: Obwohl der Titel zum Uninnovativsein auffordert, möchte das Buch natürlich das Gegenteil – und zwar in Form einer Kampfschrift.
Bewertung: Mit viel Passion geschrieben widmet sich der Autor den vielen Dingen in Organisationen, die Innovationen (und Inventionen) verhindern. Den Trick kennt man von Paul Watzlawick (Anleitung zum Unglücklichsein, 1983) oder aus neuerer Zeit von Gunther Dueck (Lean Brain Management, 2006). Manchmal muss man eben die Perspektive wechseln um zwischen den mantraartig vorgetragenen Ratschlägen überhaupt Gehör zu finden. Das ist gut, das ist innovativ. Es liest sich überwiegend gut und flüssig und man spürt die Leidenschaft für Innovationen. Der Autor ist Praktiker und weiß wovon er redet. Es gibt offenbar viel zu verbessern. Schade nur, dass die Sprünge zwischen Ratschlag und Ironie recht fließend sind und oftmals zum wiederholten Lesen zwingen. Leider tendiert der Autor auch zu Vereinfachungen, die die richtige Einschätzung im Nachwort (Innovationen sind kein Selbstläufer, sondern harte Arbeit und dazu noch äußerst riskant, S.114) aufweichen, bspw. Abb 3. (InnoKreis) und Abb. 4 (KVP-Rad). Das Buch ist jedem Praktiker zu empfehlen, der kluge Ratschläge und Inspirationen für Innovationen und Erneuerungen sucht.
Gesamtwert: 4

Birkenmeier & Brodbeck: Wunderwaffe Innovation (2010)

Inhalt: Die Autoren reduzieren das Innovationsmanagement auf fünf Stellschrauben. Diese entsprechend eingstellt sei eine Garantie für Innovationserfolg. Dieses Modell ist recht hilfreich beim Verständnis von Innovationen. Im Buch werden die Stellschrauben dann im Detail behandelt, wobei es meistens recht allgemein bleibt. Beispielsweise sind die Maßnahmen zur Stellschraube Innovationskultur auf 12 Seiten dargestellt (ua. Förderung der Eigeninitiative und Messung des Erfolgs !).
Diskussion: Das Buch ist ein guter Einstieg aber eben nur die Spitze des Eisberges und insofern kann man es vor allem Innovationsneulingen empfehlen. Das, was Innovationen so spannend und komplex macht, fehlt aber in dem Ratgeber.Verwirrend ist die Matrix auf S. 101. Hier steht Risiko / Risiko. Die Achsenbeschriftung soll wahrscheinlich Risiko / Attraktivität heißen ?!
Bewertung: 3 von 5