Tidd & Bessant: Innovation and Entrepreneurship (2007)

Inhalt: Der als Lehrbuch ausgelegte Text gliedert sich in vier Abschnitte: Prinzipien, Kontext, Praxis und Aktion. In 12 Kapiteln werden eine Reihe von Aspekten analysiert: Netzwerke, Produktentwicklung, Wissens- und IP Management, Globalisierung u.a.
Diskussion: Das Buch ist voll von Informationen zum Thema Innovationen. Irgendwie erscheint auch alles richtig und plausibel. Es ist als Lehrbuch ausgelegt und dadurch gerät es zu einer Art Sammlung von Konzepten und Fallbeispielen. Sehr störend empfand ich die vielen Unterbrechungen und die merkwürdige Struktur des Textes. Das Thema ‚Entrepreneurship‘ wird zwar in verschiedenen Aspekten kurz beleuchtet, aber weder gibt es eine Erklärung, was genau denn unter dem viel-verwendeten Begriff zu verstehen ist, noch wird es in der Tiefe behandelt, die der Titel vermuten lässt. Als Einstieg ins Thema ist das Buch sicher geeignet, aber es bleibt viel zusätzliche Arbeit für den Leser, aus dem Eintopf einen roten Faden und sinnvolle Schlussfolgerungen zu entwickeln.
Bewertung: 3 von 5

Möhrle & Isenmann: Technologie-Roadmapping (2007)

Inhalt: Der Inhalt gliedert sich in fünf Abschnitte: Inhaltliche Orientierung, Kernwerkzeuge, Integration, Kundenperspektive und Anwendungsbeispiele. Die Grundlagen von Technologie-Roadmaps werden in der Einleitung recht knapp dargestellt.
Diskussion: Was dem Buch fehlt, ist der rote Faden. Es ist eine Sammlung von zum Teil interessanten Artikeln verschiedener Autoren. Die inhaltlichen Breite (Systems Dynamik, Delphi, TRIZ uvw) geht jedoch eindeutig zu Lasten der Tiefe . Für den Leser bleibt die nicht ganz leichte Aufgabe, sich selber aus den vielen (sich teilweise widersprechenden) Ansichten und Perspektiven eine konsolidierte Meinung zum Thema zu bilden.
Bewertung: 3 von 5

Beinhocker: Die Entstehung des Wohlstand (es) (2007)

Inhalt: ‚Wie funktioniert Wirtschaft ?‘ und ‚Wie entsteht Wohlstand?‘ Das sind die großen Frage, denen der Autor nachgeht. Sehr überzeugend wird die Rolle der Evolution dargelegt. Modell-basierte Erklärungsversuche mit rational handelnden Akteuren sind für rein normative Erklärungsversuche ausreichend. Die Entwicklung der Wirtschaft und die Entstehung des Wohlstandes, weder rückwirkend noch vorausschauend, können sie nicht erklären. Fast beiläufig werden interessante Konzepte zur Erklärung einbezogen (Spieltheorie, Chaostheorie u.w.)
Diskussion: Ein kluges, gut recherchiertes und qualitativ ausgezeichnetes Buch. Es ist gut zu lesen, spannend und unterhaltsam geschrieben, trotz des anspruchsvollen Inhaltes.
Ein brillantes Wirtschaftsbuch..
Bewertung: 5 von 5

Berkun: The Myths of Innovation (2007)

Inhalt: Das Thema Innovation wird von allen möglichen Seiten beleuchtet und dabei versucht der Autor, bestehende Mythen zu identifizieren und beschreibt einige auch eindrucksvoll. Beispielsweise schildert er sehr ausführlich die weit verbreitete Annahme, dass es eine – DIE – Methode gibt, um zu erfolgreichen Innovationen zu kommen. Sehr gelungen!
Diskussion: Die Beschreibung des Zustandes ist durchaus gelungen, viele Beispiele und Zitate (Steve Jobs) frischen das Buch auf. Anhaltspunkte für Verbesserungen sucht man jedoch vergeblich.
Bewertung: 3 von 5

Schneider: „Teflon, Post-It und Viagra“ (2006)

“ … dass der wissenschaftliche Fortschritt nicht im Detail planbar ist.“ (S.203)

Zweifellos spielt der Zufall eine größere Rolle bei der Entdeckung neuer Effekte und Phänomene als uns viele Innovationslehrbücher glauben machen wollen. Der Autor liefert dafür eine Reihe von – gut recherchierten – Beispielen (z.B. Teflon, Post-It und Viagra ). Das ist in der Tat eindrucksvoll, vor allem weil er versucht zwischen Mythen und tatsächlich stattgefundenen Ereignissen zu unterscheiden. Jede Menge kluger Hinweise finden sich im Buch. Lehrbuchmeinungen kann man auch überdenken. Dass bspw. nicht immer ein konkreter Bedarf eine Entwicklung steuert, zeigt sich durch die Post-Its. Niemand hat die vorher vermisst, aber heute findet man sie überall. Hoffentlich kommen viele Innovationsmanager, die immer noch glauben es reicht aus, die Bedürfnisse des Kunden zu kennen, ins grübeln. Innovationen bedeutet nicht nur Probleme lösen, sondern auch einfach problembefreites Nachdenken und die Vorbereitung des Geistes.
In 21 Kapiteln werden Beispiele für zufällige Entdeckungen im Sinne des wissenschaftlichen Fortschritts gemacht. Aber das letzte Kapitel ist besonders spannend, da hier beleuchtet wird, wie man diese Erkenntnis bei der Förderung von Wissenschaft und Innovationen anwendet.
Das Buch kann man allen, die sich für Innovationen und hier insbesondere das zufällige Zustandekommen selbiger interessieren.

Worthington & Britton: The Business Environment (2006)

Inhalt: In fünf Abschnitten wird das Geschäftsumfeld (Business Environment) eines Unternehmens analysiert: Von ‚Woraus besteht das Geschäftsumfeld‘ bis zu Fallbeispielen, Märkten, der Firma und dem Macroumfeld reicht das Feld der Betrachtung.
Diskussion: Eine sehr gute Darstellung! Systematisch, klar gegliedert, verständlich erklärt. Das Buch ist eine Referenz für alle, die das Umfeld ihres Unternehmens besser verstehen wollen. Und es besser zu verstehen schützt vor Überraschungen!
Bewertung: 5 von 5

Stefik & Stefik: Breakthrough (2004)

Inhalt: Einerseits enthält das Buch viele interessante Ideen (für Breakthrough (s)), andererseits ist Einiges wenig durchdacht. Der erste Teil bis etwa Kapitel 6 ist spannend geschrieben. Viele Geschichten, Beispiel und Grafiken helfen beim Verständnis. Das Pasteur Modell ist ein interessantes Schema (S.42). Der zweite Teil ist dagegen sehr dünn. Die Auflistung der Obstakels ist tatsächlich nur eine Auflistung.
Diskussion: Wenn es spannend wird, endet das Buch! Die Fragen „Was ist möglich?“ und „Was wird verlangt?“ sind lediglich eine andere Formulierung für die weit verbreiteten Bezeichnungen push und pull . Die Verknüpfung mit dem Reifemodell ist zu einfach, um hilfreich zu sein, teilweise widersprüchlich und auch falsch.
Bewertung: 3 von 5

Jennings: Health Care Strategies for uncertain times (2000)

Inhalt: Der Bogen wird gespannt vom Verständnis zwischen Risiko und Unsicherheit (Kap.1), Strategie Formulierung (Kap.2), Planung mit Unsicherheit (Kap. 3 und Kap. 4), Instrumente und Werkzeuge (Kap.5), Strategie Entwicklung (Kap. 6 und Kap. 7), Finanzen (Kap.8) und Implementierung (Kap.9).
Diskussion: Das Buch richtet sich am Gesunddheitssektor aus. Wäre es allgemeiner gehalten wäre es noch besser. Aber auch so bietet es einige wichtige Erkenntnisse. Es ist eines der wenigen Beiträge zum Thema Unsicherheit und dem Umgang (in uncertain times) damit. Die Beiträge von den einzelnen Autoren sind unterschiedlich. Besonders interessant sind die Kapitel 1, 3,4 und 5.
Bewertung: 4 von 5

Price: The Eye for Innovation (2005)

Inhalt: Das Buch ist im Prinzip die Geschichte der Computerfirma Control Data Corporation. Die Firma wurde 1957 von Wiliam C. Norris gegründet und ist dafür bekannt den ersten vollwertigen Supercomputer auf Transistorbasis zu entwickeln. Die Firma existierte bis 1992.
Diskussion: So wie die Firma Control Data Corporation Geschichte ist, so ist auch das Buch veraltet. Langatmig und auch noch unsystematisch berichtet der Autor von goldenen Zeiten und in den siebziger Jahren wäre das Buch zeitgemäß gewesen. Nicht jeder der sich berufen fühlt, hat auch tatsächlich was zum Thema zu sagen.
Bewertung: 1 von 5

Rogers: Diffusion of Innovations (2003)

Inhalt: Wie entstehen und verbreiten sich Innovationen? Das Buch geht der Frage nach und behandelt dabei sowohl die Entstehung von Innovationen, die wissenschaftlichen Grundlagen und historische Entwicklung als auch sehr viele Innovations-Beispiel aus zahlreichen Bereichen der Gesellschaft.
Diskussion: Sehr gutes Buch – tiefgründig und umfassend.
„The diffusion of innovations is a social process, even more than a technical matter.“
Bewertung: 5 von 5