George et al: Fast Innovation (2005)

Inhalt: Das Buch versucht zu erklären, wie man schneller – um bis zu 80% – zu Innovationen kommt (Fast Innovation). Der erste Teil ist recht allgemein, der zweite Teil beschreibt die Innovationsmaschine.
Diskussion: Ein typisches amerikanisches Management Buch. Der Umschlag verspricht Differenzierung, Geschwindigkeit und Wachstum – der Text ist dann eher Magerkost. Von allem ein bisschen – Open Innovation, Kreativität und einen CIO (Chief Innovation Officer) und natürlich Kundenorientierung. Zu viele Fragen bleiben jedoch offen bzw. sind widersprüchlich erklärt. Auch wenn man das System ‚Innovation Engine‘ nennt, wird es nicht besser oder schneller. Im Grunde ist die Idee, schneller zu Innovationen zu kommen ja gut. Bei Innovationen kommt es primär auf den Innovationsgrad an und erst dann geht es um die Geschwindigkeit. Was nützt mir eine banale Innovation, die schnell umgesetzt wird? Wird beispielsweise im Kapitel 1 noch die Bedeutung der Differenzierung betont mahnt Kapitel 6 re-use von Ideen an und zwar mindestens 80% um dann die entsprechende Geschwindigkeit zu bekommen. Wenn man sich jedoch von vornherein auf nur 20% Neuerung zur Innovation festlegen will / kann, läuft das Ganze auf reine Prozessverbesserung raus. Das Buch bleibt eine Enttäuschung – es kann das Paradox zwischen Disruption und Effizienz im Innovationsmanagement nicht ansatzweise lösen.

Bewertung: 1 von 5

Berkun: The Myths of Innovation (2007)

Inhalt: Das Thema Innovation wird von allen möglichen Seiten beleuchtet und dabei versucht der Autor, bestehende Mythen zu identifizieren und beschreibt einige auch eindrucksvoll. Beispielsweise schildert er sehr ausführlich die weit verbreitete Annahme, dass es eine – DIE – Methode gibt, um zu erfolgreichen Innovationen zu kommen. Sehr gelungen!
Diskussion: Die Beschreibung des Zustandes ist durchaus gelungen, viele Beispiele und Zitate (Steve Jobs) frischen das Buch auf. Anhaltspunkte für Verbesserungen sucht man jedoch vergeblich.
Bewertung: 3 von 5

Price: The Eye for Innovation (2005)

Inhalt: Das Buch ist im Prinzip die Geschichte der Computerfirma Control Data Corporation. Die Firma wurde 1957 von Wiliam C. Norris gegründet und ist dafür bekannt den ersten vollwertigen Supercomputer auf Transistorbasis zu entwickeln. Die Firma existierte bis 1992.
Diskussion: So wie die Firma Control Data Corporation Geschichte ist, so ist auch das Buch veraltet. Langatmig und auch noch unsystematisch berichtet der Autor von goldenen Zeiten und in den siebziger Jahren wäre das Buch zeitgemäß gewesen. Nicht jeder der sich berufen fühlt, hat auch tatsächlich was zum Thema zu sagen.
Bewertung: 1 von 5

Rogers: Diffusion of Innovations (2003)

Inhalt: Wie entstehen und verbreiten sich Innovationen? Das Buch geht der Frage nach und behandelt dabei sowohl die Entstehung von Innovationen, die wissenschaftlichen Grundlagen und historische Entwicklung als auch sehr viele Innovations-Beispiel aus zahlreichen Bereichen der Gesellschaft.
Diskussion: Sehr gutes Buch – tiefgründig und umfassend.
„The diffusion of innovations is a social process, even more than a technical matter.“
Bewertung: 5 von 5

Foster: Innovation: die Technische Offensive (2006)

Inhalt: Das Buch zeigt an vielen Beispielen, wie Unternehmen von technologischen Entwicklungen überrollt wurden. Das Buch könnte auch der Vorläufer zu Christensens ‚Innovators Dilemma‘ sein.
Diskussion: Sehr kluge Aussagen zum Markt, zu Patenten, zur Strategie u.a. und Darstellung der Zusammenhänge zwischen Unternehmererfolg und Innovationskraft eines Unternehmens.
Bewertung: 4 von 5

Lester & Piore: Innovation (2004)

Inhalt: Die These des Buches ist, dass fehlenden Dimensionen Analyse und Interpretation bzw. die Verbindung dieser für Innovationen notwendigen Prozesse zu Problemen führt. Entscheidend ist die Balance-so der Autor.
Diskussion: Gut gelungen ist die Beschreibung der Probleme. Beispielsweise das Phänomen ‚Voice of the customer‘ oder der Automatismus, Probleme lösen zu wollen.
Die Lösungsansätze beziehen sich auf die USA und verdichten sich zu ‚Verstärkung der interpretativen Kapazität‘.
Bewertung: 3 von 5

Dodgson & Rothwell: The Handbook of industrial Innovation (1996)

Inhalt: 35 Einzelbeiträge, gegliedert in 5 Abschnitte vermitteln Wissen und Konzepte zu Industrie-Innovationen. Industriesektoren (Chemie, Militär, Service uvm) werden genauso analysiert wie auch Quellen von Innovationen, regionale Unterschiede, Diffusion , Technologie, Organisations-belange, Strategien, Innovationsmanagement u.w.
Diskussion: Die Bezeichnung ‚Handbook‘ ist durchaus gerechtfertigt (442 Seiten!). Eine stärkere Fokusierung wäre evtl. sogar besser gewesen. So versucht das Buch irgendwie alles zum Thema Innovationen zu behandeln.
Bewertung: 4 von 5