Vahs, Burmester: Innovationsmanagement. Von der Produktidee zur erfolgreichen Vermarktung (2005)

Inhalt: Das Buch behandelt die gesellschaftliche Bedeutung von Innovationen, die Grundlagen des Innovationsmanagements, Innovationsstrategien, Organisation, Kultur und vor allem die Innovationsprozesse. Auffällig ist der strenge Lehrbuchcharakter.
Diskussion: Ein guter Eintstieg ins Thema. Es bleibt jedoch ein fader Beigeschmack, da nur Idealfälle beschrieben werden. Damit bleibt es leider nur ein typisches Lehrbuch, bei dem es darauf ankommt, dass man die Begrifflichkeiten ‚Erläutern Sie die Dimensionen des Innovationserfolges!‘ (S.392) des Idealfalls kennt. Das sich Innovationen selten lehrbuch-mäßig realisieren lassen, sondern jede Menge Probleme hervorrufen, bleibt im ganzen Buch unerwähnt. Dadurch wirkt es etwas naiv.
Bewertung: 3 von 5

Nippa & Engel: Innovationsmanagement (2009)

Inhalt: Das Buch liefert viele Ansichten und Einsichten, der rote Faden – und damit die Kernbotschaft – fehlt jedoch. Eine sehr gemischte Zusammenstellung und die Beiträge sind von recht unterschiedlichem Wert.
Diskussion: Höchster Wert: Kapitel: 2 (4/5), niedrigster Wert : Kapitel 3 (1/5). Die anderen liegen dazwischen. Auffällig ist, dass in mehreren Kapiteln eine Definitionen vom Begriff ‚Innovation‘ gegeben wird – aber immer eine andere. Entsetzt war ich, wie wenig risikofreudig und damit innovativ die beiden Automobilhersteller sind. Im Innovationsumfeld zum NICHTS-tun aufzurufen, finde ich ziemlich unpassend. („Nichts (…) zu tun ist unter diesen Umständen die beste Strategie.“ (S.42)) Wohlwissend, dass man nicht alles Wissen kann. Die Abbildung 4.4. (S.73) verdeutlicht das noch: nur wenn Markt- und Technologierisiko minimal sind, wird das Innovationsprojekt weiter verfolgt. Das ist eine Innovations-Vermeidungs-Strategie! Wenn das tatsächlich so ist, braucht man wohl von den deutschen Automobilbauern keine radikalen Innovationen mehr erwarten.
Bewertung: 3 von 5

Scholtissek: Die Magie der Innovation (2009)

Inhalt: Es werden Produkt-, Prozess-, Marketing-, Service-, Geschäftsmodell- und Organisationsinnovationen behandelt und in verschiedenen Kombinationen werden Erfolgsgeschichten vorgestellt (bis auf  ein negatives Bsp. – Whole Foods: ‚Wie die Edel-Ökokette mit ihrem einstmals innovativen Geschäftsmodell ins Trudeln gerät.‘ ) Ein Kapitel wird dem Management von Innovationen und den Erfolgsfaktoren gewidmet und im letzten Kapitel geht es um die Zukunft – Innovationen der Zukunft und Zukunft der Innovationen.
Diskussion: Die Darstellung mag, falls man es nicht schon kennt, tatsächlich recht beeindruckend und inspirierend sein. Mit der guten grafischen Gestaltung ist es ein nettes Innovationsmärchenbuch und vermittelt den Eindruck der heilen Innovationswelt. Irgendwie scheint alles wie mit Perwoll gewaschen, selbst der Lebenslauf des Autors ist sehr stringent und wie er selber betont ‚konsequent‘. Konsequenterweise sollte er nun innovativer Unternehmer werden. Ein ganzheitliches Verständnis des Phänomens ‚Innovation‘ – so wie im Vorwort angekündigt – sollte man jedoch nicht erwarten und Magie schon gar nicht.
Bewertung: 3 von 5

Millier: Auf dem Prüfstand (2008)

Inhalt: In 11 Kapiteln werden Mythen aus Marketing, Innovationsmanagement und Projektmanagement behandelt und zwar auf dem Prüfstand.
Diskussion: Die Grundidee des Buches ist genial: kritisches hinterfragen der weit verbreiteten und fast gesetzmäßig geltenden Praktiken und Methoden. Die Umsetzung gelingt jedoch nur teilweise. Zum einen ist die Übersetzung etwas holprig und zum anderen sind die Abbildungen nicht immer gelungen (in welcher Weise passt Abb 1.7 zum Text und was ist die Aussage?). Der Autor meint es gut und man möchte seinen Argumenten folgen. Das ist aber nicht immer einfach und er verliert sich oft in Details oder ist nicht verständlich. Sätze wie bsp „Seltsamerweise neigt der desorientierte Innovator dazu, eine Zufallsauswahl zu treffen und unter den gefährlichsten Formen des Zufalls findet sich der Wunsch eines Kunden.“ Helfen nicht, dieses spannende aber auch diffuse Thema besser zu verstehen.
Bewertung: 3 von 5

Gerpott : Strategisches Technologie und Innovationsmanagement (2005)

Inhalt: Im Buch geht es um die ‚prinzipiellen betriebswirtschaftlichen Gestaltungsthemen des Technologie- und Innovationsmanagements mit eher langfristigen Charakter.‘ (S.13) Es wird eine Abgrenzung vom operativen hin zum strategischen mit der Betonung auf ‚proaktiv-planerisch, entscheidungsvorbereitender Fragen‘ angestrebt (S.13). Kapitel 2 erläutert Grundbegriffe und Zusammenhänge, im Kapitel 3 geht es um die Messung der Innovationstätigkeit, Kapitel 4 widmet sich der Umwelt- und Unternehmensanalyse und im letzten Kapitel geht es endlich und tatsächlich um strategische Fragen (von Technologiefeldern!).
Diskussion: Innovationen werden in dem Buch rein aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive her betrachtet und das zum größten Teil noch analytisch (also rückwärts gerichtet) – und nur in Randbereichen strategisch (also vorwärts gerichtet). Es werden weitestgehend Idealbilder skizziert – so als ob man mit einer Entscheidungsbaumanalye bspw. langfristig F&E Projekte auswählen kann. In der Praxis liegen weder alle Informationen vor (Eintrittswahrscheinlichkeit!) noch werden die Unsicherheiten und Unbekannten berücksichtigt. Als Student sollte man von dem Buch nicht zuviel erwarten. Innovationen haben immer etwas mit Erneuerung und mit Ungewissheit zu tun. Das fehlt in dem Buch komplett. Die reine Verwaltung von Innovationen in einem Portfolio ist jedoch zu wenig für die Verbesserung der Wettbewerbsposition eines Unternehmens.
Bewertung: 2 von 5

Jarvis: Was würde Google tun? (2009)

Inhalt: In erster Linie ist Google eine Innovationsmaschine und folgt strikt dem Prinzip, dem Kunde nichts aufzuschwatzen sondern alles zu tun, damit es für ihn besser und einfacher wird. Der Kunde wird zum Partner. Was recht simple klingt, erläutert der Autor an 30 Beispielen. Auch wenn deutlicher wird, was Google tun würde, so wird auch klar, dass ein einfaches kopieren fast ausgeschlossen ist.
Diskussion: Dass der Autor ein Google-Fan ist, merkt man schon auf den ersten Seiten. Aber das schadet dem guten Eindruck in keiner Weise. Im Gegenteil, es inspiriert und steckt an. Nur manchmal schießt der Autor etwas über das Ziel hinaus. Durch die vielen Informationen über das Unternehmen wird das Phänomen Google weniger geheimnisvoll, aber eine Philosophie – so wie vom Autor bisweilen angedacht – wird es sicher nicht. Eine Fülle von Einsichten und jede Menge zu lernen und viel Raum zum weiterdenken.
Bewertung: 5 von 5

Braun-Thürmann: Soziologie der Innovation (2005)

Inhalt: Innovationen werden überwiegend aus Unternehmensperspektive mit Produkten und Prozessen in Verbindung gebracht. Sie als Phänomene des Gesellschafts-wandels darzustellen, eröffnet ganz neue Dimensionen. Der Schwerpunkt liegt zwar auf der ‚Soziologie der Innovation‘ – ohne jedoch die anderen Blickwinkel zu vernachlässigen.
Diskussion: Geniale Skizze von Innovation im Gesamt-zusammenhang
Bewertung: 4 von 5

Goffin, Herstatt, Mitchell: Innovationsmanagement: Strategien … Pentathlon-Prinzip (2009)

Inhalt: Mit den ca. 600 Seiten liegt ein recht umfangreiches Werk vor. In 10 Kapiteln werden verschiedene Aspekte des Innovationsmanagement untersucht. Fallstudien sollen den Bezug zur Praxis herstellen.
Diskussion: Eine umfangreiche Darstellung zum Thema Innovation. Viele Methoden werden erläutert und im Zusammenhang dargestellt. Innovation ist keine eindimensionale Veranstaltung sondern ein zusammenhängender, vielschichtiger und komplexer Prozess. Gewünscht hätte ich mir öfter eine stärkere Bewertung statt bloßer Auflistung verschiedener Möglichkeiten (z.B. die Methoden zur Bewertung von Innovationen im Kap.6).
Auch wenn das Pentathlon-Prinzip nicht überzeugt, ist es ein sehr nützliches und wertvolles Buch. Sehr zu empfehlen für Praktiker.
Bewertung: 4 von 5

Wentz: Die Innovationsmaschine (2008)

Inhalt: Wie in vielen Innovationsbüchern wird über Innovationsmanagement, Strategie, Kultur, Markt, Kunde, Teams und Kultur referiert. Positiv sind die vielen Beispiele – zwar auch größtenteils sehr bekannt- von bekannten Firmen zur Illustration.
Diskussion: Mit der Grundannahme, erfolgreiche Innovationen sind lediglich eine Frage des richtigen Managements, der Erfahrung und der Tools richtet sich das Buch an Manager. Innovationen zu managen ist ein vielschichtiges und komplexes Thema. Allein aus der Manager-Perspektive zu berichten geht am Thema vorbei bzw. trifft den Kern des Dilemmas nicht. Die Metapher der Maschine ( Innovationsmaschine ) erscheint insofern unglücklich.
Bewertung: 3 von 5

Strebel: Innovations- und Technologiemanagement (2007)

Inhalt:Das Buch gibt einen guten Überblick zum Thema ‚Innovations- und Technologiemanagement‘. Positiv fallen die gelungene Struktur (Grundlagen, Modelle, Systeme, Strategie, Projekte, Kreativität, Entwicklung und Netzwerke), die verständliche Darstellung und die durchweg guten Abbildungen auf. Wichtige Konzepte, Theorien und Modelle werden sehr gut erklärt (bspw. S-Kurvenmodell).
Diskussion: Da das Buch Lehrbuchcharakter hat, ist wenig Neues zu erwarten. Dafür ist der aktuelle Stand gut dargestellt, jedoch fehlen neuere Konzepte und Ansätze. Die Erwähnung von ‚Open Innovation‘ im Kapitel 8 hätte sich beispielsweise angeboten oder ‚Lean Innovation‘, ‚Lead user‘ usw. Dennoch sehr empfehlenswert!
Bewertung: 4 von 5