Lester & Piore: Innovation (2004)

Inhalt: Die These des Buches ist, dass fehlenden Dimensionen Analyse und Interpretation bzw. die Verbindung dieser für Innovationen notwendigen Prozesse zu Problemen führt. Entscheidend ist die Balance-so der Autor.
Diskussion: Gut gelungen ist die Beschreibung der Probleme. Beispielsweise das Phänomen ‚Voice of the customer‘ oder der Automatismus, Probleme lösen zu wollen.
Die Lösungsansätze beziehen sich auf die USA und verdichten sich zu ‚Verstärkung der interpretativen Kapazität‘.
Bewertung: 3 von 5

Dodgson & Rothwell: The Handbook of industrial Innovation (1996)

Inhalt: 35 Einzelbeiträge, gegliedert in 5 Abschnitte vermitteln Wissen und Konzepte zu Industrie-Innovationen. Industriesektoren (Chemie, Militär, Service uvm) werden genauso analysiert wie auch Quellen von Innovationen, regionale Unterschiede, Diffusion , Technologie, Organisations-belange, Strategien, Innovationsmanagement u.w.
Diskussion: Die Bezeichnung ‚Handbook‘ ist durchaus gerechtfertigt (442 Seiten!). Eine stärkere Fokusierung wäre evtl. sogar besser gewesen. So versucht das Buch irgendwie alles zum Thema Innovationen zu behandeln.
Bewertung: 4 von 5

Drucker: Innovation und Entrepreneurship (1985)

Inhalt: Es werden sieben Quellen von Innovationen beschrieben und das Thema Unsicherheit im Zusammenhang mit Innovation diskutiert. Drucker sucht Antworten auf Fragen wie: ‚Was charakterisiert Enterpreneure und was motiviert sie, Neues zu generieren?‘
Diskussion: Einer der wenigen Versuche (und wohl auch der erste) in der Innovations-Literatur, den Enterpreneur zu charakterisieren, die Quellen von Innovationen zu erfassen und so das Unwort ‚Entrepreneurship‘ etwas zu entmystifizieren.
Bewertung: 4 von 5

Grulke & Silber: Lessons in Radical Innovation (2002)

Inhalt: Radikale Innovationen stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Anhand von Fallbeispielen werden jede Menge Weisheiten im Umgang mit radikalen Innovationen gegeben.
Diskussion: Es ist ein Versuch, dass äußerst schwierige Thema ‘radikale Innovationen’ zu untersuchen bzw. Lehren und Erfahrungen auf dem Gebiet zu vermitteln. Es sind zwar viele kluge Aussagen und Hinweise gerade im Umgang mit der Radikalität, aber es gleicht der Quadratur des Kreises. Der Autor schreibt zu Beginn „There is no guaranteed blueprint that can turn your successful business into an innovative business.” (S.X) und der Rest des Buches ist der Versuch genau solch einen Masterplan zu entwickeln. Viele richtige Dinge und gute Erklärungen aber wenig zu lernen. Die Gestaltung des Buches könnte man innovativ nennen. Wichtige Dinge sind in riesiger Schrift gedruckt und fast jede zweite Seite ist leer (für Notizen). Traditionell gestaltet wäre das Buch nur halb so dick.
Bewertung: 3 von 5

Utterback: Mastering the Dynamics of Innovation (1996)

Inhalt: Das Buch beschreibt Innovationen als eine dynamische Verbindung ( Dynamics) zwischen Markt, der Firma und dem Produkt. Damit unterscheidet es sich entscheidend von vielen anderen Aufsätzen, die Innovation als linearen Vorgang beschreiben
Diskussion: Exzellent! Das Konzept vom dominanten Design wird recht überzeugend am Beispiel der Schreibmaschinen-Tastatur, der Glühbirne, der Fotografie u.a. dargestellt. Ebenso der Zusammenhang zwischen Produkt – und Prozess-Innovationen.
Vermutlich inspirierte das Buch Christensen zum ‚Innovatores Dilemma‘
Bewertung: 5 von 5

Schoemaker: Profiting from Uncertainty (2002)

Inhalt: Unsicherheiten sind im Normalfall der Feind der Manager, da sie die Planungssicherheit in Frage stellen. Shoemaker widmet sich dem Thema Unsicherheit (Uncertainty) und argumentiert, dass nur Unsicherheiten Quellen von Innovationen sein können. Es gibt zwei Perspektiven: Vermeidung von Unsicherheit – also Angst vor Veränderung und die positive Einstellung – Unsicherheit als Chance. Viele kluge Anmerkungen zum Umgang mit Unsicherheit.
Diskussion: Der erste Teil ist brillant. Kritische Beobachtungen, Analysen und kluge Aussagen machen das Lesen zu einer Freude. Im zweiten Teil geht dem Autor die Luft aus. Es folgen viele allgemeine Aussagen und der Text verkommt zu einem Ratgeber.
Bewertung: 4 von 5

Streatfield: The Paradox of Control in Organizations (2001)

Inhalt: Die Management-Literatur geht im Allgemeinen davon aus, dass der Manager an der Spitze der Organisation steht und mit Hilfe eines umfangreichen Arsenals an Instrumenten das Geschehen beobachten und vor allem steuern kann. Der Manager hat alles im Griff. Streatfield berichtet von seiner Erfahrung als Manager und davon, wie wenig Einfluss man als Manager tatsächlich hat. Die Möglichkeiten sind begrenzt und alles im Griff zu haben eine Illusion
Diskussion: Exzellent und innovativ! Eine der wenigen Texte, die von dem üblichen Management-Mantra abweichen. Statt der normativen Sichtweise (wie Management sein sollte) wird hier dargestellt, wie Management in der Realität funktioniert.
„It is the capacity to live with paradox … that constitutes effective management.“
Bewertung: 5 von 5

Linstone: Decision Making for Technology Executives

Inhalt: Es besteht ein ‚Gap‘ zwischen der Analyse der Situation und der folgenden Entscheidung – so Emeritus Linstone. Aufbauend auf dieser These und der Diskussion der üblichen Vorgehensweise und deren Limitierungen entwickelt der Autor ein auf multiplen Perspektiven (Technik-Organisation-Persönlich) beruhendes Vorgehen. Die Bedeutung für die Technologievorausschau und -planung wird anschließend erörtert.
Diskussion: Ein interessanter Ansatz der die üblichen Technologieanalysen und Technologieplanungen in einem größeren Zusammenhang sehen möchte. Nur einige Beispiele sind zum Teil verwirrend denn erklärend.
Bewertung: 4 von 5

Betz: Managing Technological Innovation (1997)

Inhalt: Von allem irgendwie ein bisschen: Prozesse, Enterprise, Technologie Strategie (= ‚Kombination von Antizipierung und Planung des Technologischen Wandels‘ S.173 ?), R&D und Integration u.a., jedoch ohne Besonderheiten.
Diskussion: Es ist Vieles richtig (die formulierte Innovations-Logik ist jedoch anzuzweifeln!) aber wenig Nützliches – eben ein Sammelsurium. Das Kapitel 11 (Technology Forecasting & Planning) ist spannend, das Monsanto-Fallbeispiel für ‚Green-Technology‘ jedoch ein Fehlgriff.
Bewertung: 2 von 5